Ecoliteracy
Ökologische Kompetenz meint ein Verständnis ökologischer Prinzipien und daraus folgendes Handeln auf der Grundlage dieser ökologischen Vorgaben. Es zeigt auf, wie Mensch und menschliche Gesellschaften in Beziehung zu natürlichen Systemen stehen. Kern dieses Wissens ist die Erkenntnis, das wir mit und nicht gegen die natürlichen Kräfte arbeiten müssen.
Artenvielfalt bildet die Grundlage unseres Lebens und jeden wirtschaftlichen Erfolg. Der Verlust der Vielfalt des Lebens hat heute eine erschreckende Dynamik bekommen. Etwa 1 Mio. der insgesamt geschätzten 9 Mio. Arten sind direkt vom Aussterben bedroht! Das ist ein Massensterben, wie es das zum Ende der Dinosaurier das letzte Mal gab. Normalerweise wird der Schutz von Biodiversität an Naturschutzverbände abgegeben. Die aktuelle Situation erfordert allerdings, dass sich alle beteiligen.
Tieferes Verständnis der uns umgebenden Systeme und biologischen Rahmenbedingungen ist nötig. Vertieft man sich in die natürlichen Vorgänge, so findet sich darin der beste Lehrmeister für das Denken und Handeln in Kreisläufen.
Aus den von biologischen Systemen abgeleiteten Designprinzipien ergeben sich weitreichende Ansätze zur Innovation. Ökologische Prinzipien wie zyklischer Materialfluss oder Energie aus der Sonne geben eine klare Richtung, wie nachhaltiges Design aussehen muss. Die Ökologie bildet den Referenzrahmen für neue Entwicklungen.
Zur ökologischen Kompetenz gehört ein Systemverständnis, das Verständnis über die Zusammenhänge allen Lebendigen, Wissen über den aktuellen Zustand der Erde und der Ökosysteme in der eigenen Nachbarschaft und die schnellen Veränderungen darin, die durch die Auswirkungen menschlichen Handelns verursacht werden.
„Mit anderen Worten, optimale nachhaltige Designlösungen beziehen Informationen aus den lokalen Natursystemen und „passen“ sich diesen letztendlich an. Sie drücken ein Verständnis für ökologische Beziehungen aus und verbessern dort, wo es möglich ist, die lokale Landschaft. Sie werden von lokalen Energie- und Materialflüssen genährt.“ (William McDonough, Michael Braungart (2003): Umweltwissenschaften und – technologie, 1. Dezember 2003.)